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29.3.01
Liebe Freundin, lieber Freund, liebe Interessierte des INA,
ich schreibe heute aus unschönem Anlass und in misslicher Lage. Die Existenz
der Sozialistischen Selbsthilfe Mülheims (SSM) ist bedroht und damit auch
die Weiterexistenz des INA selbst. Weil es auf den Erfahrungen der SSM fußt,
weil es unser Basisprojekt ist, woraus sich Energie und Weiterentwicklung
der "Neuen Arbeit" speisen.
Die Existenz der SSM ist bedroht, weil die Stadt ihre Berechnungsgrundlagen
geändert hat, so dass jährlich 8500 Mark an Grundsteuer zu bezahlen sind
(neben der sozialen Miete) und inzwischen Schulden in Höhe von 41.000 DM
aufgelaufen sind. Beides ist für die SSM nicht zahlbar. Es sei denn, sie
würde aus der sozialen Firma eine normale machen, würde also die
Ausgegrenzten "entlassen". Es bestehen große Zweifel, ob die politischen
Instanzen der Stadt Köln einen Schuldenerlass befürworten und die
Grundsteuer zukünftig wieder senken.
[...]
Für inzwischen fast zwanzig SSMler wäre es mit Eigenverantwortung und
menschenwürdigem Leben vorbei, wenn sie sich in die "Obhut" des Sozialamtes
begeben müßten. Ein lange Jahre bewährtes Projekt von Integration statt
Ausgrenzung würde beerdigt. Auch in gesellschaftlicher Hinsicht wäre dies
dramatisch: weil hier hinsichtlich der Bewältigung der Krise der
Arbeitsgesellschaft konstruktive Antworten (Stichwort: Verknüpfung von
Erwerbsarbeit und Eigenarbeit) gefunden wurden und werden; weil ein
wichtiges Experimentierfeld von gesellschaftlicher Innovation vernichtet
würde.
Daher mein Unterstützungsaufruf:
Die bedrohliche Situation wird sich wohl nicht so schnell in Wohlgefallen
auflösen. Wir werden auch zukünftig auf Deine Unterstützung und Hilfe
angewiesen bleiben.
Mit freundlichen Grüßen
Die Faxnummern:
Dokumentation:
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