Macht, was ihr wollt!

Die Zeiten sind vorbei, in denen irgendein Experte sich eine perfekte Gesellschaftsform ausdachte und sich dann daran machte, sie den anderen Menschen mehr oder weniger machtvoll aufzudrängen. Die Führung des Staates durch kluge Philosophen, wie sie Platon wünschte, hat es nirgendwo gegeben. Nirgendwo – U-Topia. Glücklicherweise.

Denn es ist Sache der Menschen selbst, ihr Leben so einzurichten, wie sie es wollen.

Woher kommen Utopien?

Unsere schriftlich orientierte Kultur schaut vorwiegend auf die aufgeschriebenen Utopien und damit auch jene, die in ziemlich geschlossener Form ein umfassendes Konzept einer anderen Weltverfassung aufstellen. Neben recht starr ausgedachten Staatsformen gab es immer auch freiheitliche Utopien. Die Probleme dieses Jahrhunderts provozierten ökodiktatorisch-industrielle Visionen ("Anti-Utopien") sowie Utopien der herrschaftsfreien, partnerschaftlichen Entwicklung emanzipierter Subjekte. Letztere sind weitestgehend mit ökologischen und feministischen Bewegungen verbunden.

Auf dem Weg "von der Utopie zur Wissenschaft" hatten die Theoretiker der Arbeiterbewegung dem "bloß Utopischen" einen negativen Stempel aufgedrückt. Ihre wissenschaftliche Kritik des Gegenwärtigen, der Kapitalherrschaft, bezog jedoch wesentliche Impulse aus der Vorstellung des ganz Anderen, auf Grundlage des historisch möglich Gewordenen. Was möglich geworden ist, kann wissenschaftlich analysiert werden. Was damit geschieht, d.h. wie sich reale Menschen entscheiden, damit umzugehen, jedoch nicht mehr.

Für die Menschen sind auch weniger jene Utopien handlungsleitend, die in dicken Büchern aufgeschrieben worden sind, sondern fühlbare, erlebbare Ausblicke, Horizontüberschreitungen, die aus dem "Dunkel des gelebten Augenblicks" (Bloch) u.a. in Tagträumen aufblitzen. Sie kommen häufig in künstlerischen Werken und sogar in der Alltagskultur zum Vor-Schein.

"Das Leben selbst ist immer schon ein Entwurf zu etwas hin, das utopisch ist. Grade Subkulturen zeichnen sich darin aus, mit ihrer Erfindungsgabe und Experimentierfreudigkeit Zukunftsträume in greifbare Nähe zu rücken. Das gilt z.B. für das Leben in Bauwägen genauso wie für selbstorganisierte Festivals." (Herrmann C., 23.10.00)

Auf dem Weg zu einer Utopie der Emanzipation geht der Anteil der utopischen Theoretisiererei gegen Null:

"... denken wir uns das Glück der Menschheit nicht mehr am Schreibtisch aus, sondern ganz demokratisch und pluralistisch befragen wir die Subjekte der Utopie nach dem utopischen Gehalt ihres Lebens, d.h. inwieweit sie auf größere Ziele hin leben..." (Herrmann C.).

Anti-Utopische Zeiten

Allerdings kann die Antwort dann recht unerwartet sein:

"...gerade so zur Weihnachtszeit zu Utopien und Visionen befragt zu werden - und dann soll es auch noch Hoffnung nähren, es soll nicht so was Negatives sein! Viel verlangt. Für mich zu viel. Denn meine Frage - und das gerade zu Weihnachten - ist immer dieselbe: Wie überwinde ich den Ekel gegenüber dieser Gesellschaft? " (Mail Werner, 23.12.00)

Wer heute jung ist, hat eigentlich gar keine positiv-utopischen kulturellen Einflüsse mehr erlebt. StarTrek gilt als hoffnungslos naiv.

Robert Hewitt Wolfe, ausführender Produzent der von Gene Roddenberry erdachten Serie "Andromeda" sagte in einem Interview, dass sich die neue Serie stark von "Star Trek" unterscheiden werde:

"Es geht nicht darum, neue Zivilisationen zu entdecken, oder neue Lebensformen zu suchen. Es geht vielmehr darum, eine zerstörte Welt zu beschützen und diese wieder Stück für Stück aufzubauen."

Monster-Aliens, nachkatastrophische Heldenepen und cyperpunkiges Großstadtchaos haben nur noch etwas mit Angst zu tun, nichts mehr mit Lust auf Zukunft. Ich fürchte, die Crashkids in den rasenden Kisten, die Ecstasy-Rausch- und Magersüchtigen sind viel realistischer als ihre Eltern, die noch an aktienfondgestützte Renten glauben. Wer sich doch noch in Raumfahrtutopien flüchten will, wird mit dem falschen Ethos der US-Elitemarines im "Space 2061" allein gelassen.

Als die Zukunftsromane
Anti-Utopien wurden,
bekam das Fußvolk
seine UFO-Geschichten.
Und so verschreckt wie verblödet
führen sie die
Anti-Zukunft herbei.

Wer wirklich noch utopische Visionen haben will, muß sich der ganzen Härte dieser Ent-Täuschung stellen. Utopischer Zweckoptimismus ist nicht angesagt. Und Fluchtorte vor der schlechten irdischen Wirklichkeit sind der ferne Kosmos und fremde Zeiten schon längst nicht mehr. Das ist wohl auch gut so – die wirklichen Utopien müssen auf die Erde zurückkehren.

Konkrete Utopien heute

Das Utopische findet heute weniger in der Literatur statt. Ob es schon viele Tagträume erreicht hat, vermag ich nicht zu sagen. Aber sie liegen in der Luft.

Dabei gibt es unterschiedliche Sorten von Utopien. Es ist ja durchaus sehr utopisch, darauf zu hoffen, daß die jetzt Jüngeren noch irgendeine Rente erhalten würden. Und der Glaube an Börsengewinne als Alterssicherung ist mindestens genau so utopisch. Noch utopischer wäre es zu hoffen, daß die Auswirkungen der zerstörten klimatischen und ökologischen Verhältnisse wenigstens uns Gutsituierte auf diesem Planeten verschonen würden.

Aber halt: diese Utopien sind nur verlängerte Gegenwarten. Richtige Utopien müssen genügend anders sein als die Gegenwart. Sie stehen den gegenwärtigen Strukturen und Entwicklungstrends entgegen. Auch in Form von Hirngespinsten tragen sie in sich ein Körnchen Realität. Denn vieles wird gerade zu bestimmten Zeiten vorstell- und denkbar. In der Realität wachsen den Utopien Latenzen zu; es entstehen Möglichkeiten des "Noch-Nicht". Diese Möglichkeiten lassen sich nicht mehr als "bloß utopisch" negieren, sondern warten auf das handelnde Eingreifen der Menschen.

Welche Möglichkeiten für grundlegend Neues lassen sich jetzt bereits ausmachen?

  • Die Produktion und Reproduktion der lebensnotwendigen Güter erfolgt auf einem hohen Produktivitätsniveau, arbeits- damit menschliche Zeit und Energie sparend (bei einem Verzicht auf Verschleißprodukte und Vergeudung etc. ließe sich der Verzicht auf unökologische und unsichere Technologien leicht kompensieren). Während in den früheren Jahrzehnten aufgrund des Zentralismus produktiver Arbeit eine Demokratisierung kaum möglich war, erfordern modernste Produktionsmittel geradezu eine dezentral-vernetzte Organisierung individueller kreativer Inputs.
  • Viele Menschen haben ein hohes Maß an Bedürfnissen und Fähigkeiten, das sich bei einer Orientierung auf neue Ziele statt der Kapitalverwertung auch für alle Menschen erreichen ließe. Bedürfnisse werden hier positiv als Ausdruck der Selbstentfaltung in jeder Hinsicht interpretiert – derzeitige Deformationen und Kompensationen kommen nicht aus der "Natur des Menschen", sondern seiner derzeitigen gesellschaftlichen Verfaßtheit. Es wird kein "neuer Mensch" gebraucht, jede/r Einzelne handelt entsprechend der eigenen individuellen Interessen nach Selbstentfaltung und nach Aufrechterhaltung und Erweiterung der Handlungsfähigkeit und geht in diesem Interesse selbstbestimmt Vereinbarungen und Kooperationen mit anderen Menschen ein.

Aus diesen Möglichkeiten eine neue Gesellschaft zu entwickeln, ist gegenwärtig wirklich "utopisch". Das liegt an den Bedingungen der jetzigen Gesellschaftsstrukturen. Jegliche Realisierung von Möglichkeiten ist an konkrete Bedingungen gebunden. (Das Erkennen der Möglichkeiten und der Bedingungen ist auch weiterhin ein Aufgabengebiet begreifenden Denkens, von Wissenschaft und Theorie).

Die eben genannten Möglichkeiten können sich nur entfalten,

  • wenn sie nicht mehr der Herrschaft der Ökonomie unterworfen sind (wenn Ökonomie - ökologisch verträglich - "funktioniert", wie die Verdauung der Organismen, aber nicht mehr Selbstzweck ist);
  • wenn innerhalb der Ökonomie keine Buchhaltung nach ökonomischen "Werten" nach dem Maßstab von Gewinn und Kapitalvermehrung mehr regulierend/beherrschend wirkt;
  • wenn Eigentum und Besitz niemanden von lebensnotwendigen Ressourcen trennt.

Glücklicherweise können sich Menschen (zuerst) durch ihr Denken von den vorgefundenen Bedingungen emanzipieren und darüber hinaus denken. Muster des möglichen Neuen lassen sich bereits deutlich erkennen:

  • Die individuelle Selbstentfaltung wird zum zentralen Zweck und Mittel der Gesellschaft.
  • Es gibt keine allgemeinen Interessen, die individuellen entgegenstehen.
  • Die Selbst-Organisierung des gesellschaftlichen Lebens wird zum Strukturprinzip.

Im Allgemeinen gilt das Ende des "Realsozialismus" als Totschlagsargument gegen antikapitalistische Hoffnungen. Inzwischen gibt es aber neue Ansätze, die genau solche neuen Strukturen entwickeln. Subjektiv wollen die Akteure i.a. gar nicht als die Totengräber des Kapitalismus fungieren. Sie agieren aus ihren eigenen Bedürfnissen heraus, den gegebenen Möglichkeiten entsprechend und schaffen damit erste Keimformen für das Wirklichwerden von Utopien.

Gemeint sind die Schöpfer sog. "Freier Software".

"Ein gutes Projekt beginnt mit dem individuellen Interesse an der Erschaffung guter Software für einen bestimmten Zweck. Die InitiatorIn und ModeratorIn solcher Projekte heißen Maintainer... Die Genialität liegt nicht beim Maintainer, sondern im Projekt. Maintainer entscheiden über die Aufnahme von Features und die Veröffentlichung neuer Version, sie sorgen gleichzeitig für die Transparanz der Entscheidungen.... Maintainer entwickeln nicht das Projekt, sondern lassen das Projekt sich entwickeln und lassen die Projektmitglieder sich entfalten...
Anders als verordnete Projekte in der Privatwirtschaft basieren freie Produkte auf einem starken gemeinsamen Eigeninteresse, nämlich dem an guter benutzbarer Software..." (Meretz).

Diese Sätze beschreiben keine Utopie, sondern die Realität für eine Menge selbstbestimmt kooperierender Menschen, die zwar noch irgendwie von der kapitalistischen Wirtschaft leben, aber wichtige – hochproduktive und kreative - Tätigkeiten außerhalb des Kapitalverwertungszusammenhangs gestellt haben und auch Sicherungen einbauen (General Public License), die eine Reprivatisierung der Freien Software verhindern.

Dieses "gemeinsame Eigeninteresse" ist der Knackpunkt. Nur noch solche Interessen werden handlungswirksam werden in einer freien Gesellschaft.

 

Die "Erste Direktive"

Träumen kann natürlich jedermensch, wovon sie/er mag. Aber was passiert, wenn die Träume bei der Verwirklichung aufeinander stoßen? Die Zukunft soll offen bleiben. Utopien und Träume sollen sich verwirklichen lassen – und es sollen immer wieder neue entstehen und sich verwirklichen können.

Man kann nicht genau angeben, wie das geschieht, man kann aber genau angeben, wie es nicht geschehen kann:

"Utopisches Denken, das sich Rechenschaft abgibt über die verheerenden Versuche dieses Jahrhunderts, dieses Reich (der Freiheit) zu verwirklichen, wird den großen Entwurf vermeiden, wird sich dem Experiment, der Offenheit, dem Risiko des Fehlschlags aussetzen." (Christan Semler).

Trotzdem wird sich dieses Denken nicht auf die Experimente, die Offenheiten und Risiken der globalisierten kapitalistischen Weltwirtschaft beschränken. Dieser Schnitt muß gemacht werden: Ablehnung der kapitalistischen Wirtschaftsgrundlage des menschlichen Lebens. Bei dem, was darüber hinausgeht, müssen alle Momente des Lebens natürlich zueinander passen. Ökologie und soziales Wohlergehen, individuelle Selbstentfaltung und kollektive Selbstorganisation etc. dürfen einander nicht ausschließen, sondern bedingen. Während reine Träume – die einander widersprechen – durchaus locker nebeneinander stehen können, muß in der Realität alles zusammen passen. Postmoderne Beliebigkeit ist nicht realisierbar. Freiheit heißt nicht Losgelöstheit von allen Abhängigkeiten, sondern selbstbestimmtes Eingehen gewünschter Beziehungen und Meiden unerwünschter. Daß Ökologie und soziales Wohlergehen, individuelle Selbstentfaltung und kollektive Selbstorganisation gleichermaßen realisiert werden, kann nicht anders abgesichert werden, als jeweils durch die freien Entscheidungen der Menschen selbst. Das bedeutet, daß niemand das Recht hat, eine "perfekte Utopie" anderen aufzudrängen. Hierfür gilt die "Erste Direktive" der Nichteinmischung.

Eine neue Art freiheitlicher Utopie

Der Vorwurf, alle Utopien seien totalitär, kann schon durch einen Nachweis neuerer belletristischer Utopien (Callenbach, Le Guin,...) zurückgewiesen werden. Wie lassen sich jedoch Ökologie und Herrschaftsfreiheit absichern? Braucht es dazu feste Regeln, die nur noch aufgeschrieben und dann durchgesetzt werden müssen? Wird die Einhaltung der Regeln dann etwa durch moralischen oder psychologischen Gruppendruck erzwungen?

Nein, die Realisierung der Utopie von Herrschaftslosigkeit, Autonomie und Selbstentfaltung muß noch weiter gehen: Auch die Regeln müssen jederzeit neu aushandelbar sein. Wenn ich oder Du jetzt meinen, daß dies doch aber eine ständige Unruhe hereinbringt, Chaos, Ungeregeltheit, endlose Palaver etc., so können wir davon ausgehen, daß es wohl allen Menschen so ginge und sie deshalb – jeweils in ihren Lebensbereichen – selbst darauf achten werden, einen praktikablen Umgang damit zu entwickeln. Ich und Du haben ihnen da nichts vorzuschreiben.

Ohne Druck und Repression jeglicher Art bleibt den Menschen freigestellt, welche Vereinbarungen sie treffen. Dies ist die neue Utopie. Sie hat Wurzeln – vor allem im anarchistischen Bereich. Sie erfüllt auch marxistische Forderungen, wie die nach Infragestellung von Verfügungsgewalt und Besitz. Aber "sie versucht nicht, die Welt zu verbessern, sondern nur, den Menschen den Rücken zu stärken." (Spehr).

Sie hat keine anderen Sicherheiten, außer der, daß Menschen nicht gegen ihre Interessen handeln.

Das neue utopische Denken fordert heraus: Macht einfach, was Ihr wollt! Wartet nicht auf die große Theorie, das große Konzept – denkt selber nach. Wartet nicht auf einen Führer, Organisatoren – gestaltet Organisationsstrukturen, die so was nicht brauchen. Und vor allem: macht, was Ihr wirklich wollt!

Literatur:

  • Christoph Spehr: Gleicher als Andere. Eine Grundlegung der Freien Kooperation, Bremen 2000
  • Stefan Meretz: Linux & Co. Freie Software. Ideen für eine andere Gesellschaft, Neu-Ulm 2000
  • Christian Semler: Geschichte ohne Happy End. In: die tageszeitung, 2. Juni 2000, S. 12
  • Wolfe, Robert Hewitt: In: SPACE View. Das Sci-Fi Magazin, November/Dezember 2000, S. 7
  • Mails von Herrmann C., Werner B., Olli U.,

Die Diskussion beginnt:

Olli:
> Naja, für mich ist das ein zweischneidiges Schwert. Eine Utopie, die oben
> genannte Ideale am konsequentesten verfolgt, hat am Ende gar keine
> handfesten Inhalte mehr. Ich jedenfalls habe immer nach Visionen gesucht,
> die in sich so logisch waren, dass sie tatsächlich hätten funktionieren
> können.

Annette:
Vorsicht: Das Leben ist immer unlogisch und muß es auch sein!!!
Ich fürchte, bei der Suche nach solch logischen Visionen passiert es immer wieder, daß man sich seine Utopie unter den jeweils geeignetsten Bedingungen ausdenkt und dann innerlich böse über "Störungen" ist - eben andere, schlechtere - Bedingungen. C. Spehr hatte das in seinem Vortrag in Bremen mit ausgeführt: die meisten positiven Utopien denken sich ein Umfeld, wo ihre Gedanken eben gut aufgehen. Sie experimentieren nicht unter den "schlechtestmöglichen" Bedingungen. (Daher kam meine Idee mit dem Utopischen Klo: "Jede Utopie muß sich daran messen lassen, wie in ihr das Problem des Klo-Putzens gelöst wird.").

Außerdem: Ist es nicht auch ein Kennzeichen menschlicher Freiheit, nicht nur Logiken folgen zu müssen?
"Solange die Weltgeschichte ihren logischen Gang geht, erfüllt sie ihre menschliche Bestimmung nicht." (Horkheimer)

Ich selbst bin ja auch eher ein theoretischer Typ. Aber gerade mit Hilfe von Theorie (Wissenschaftstheorie) kann ich mir auch klar machen, wo die Grenzen der Logik der Theorie sind: in den Entscheidungen für die Zukunft.
Theoretisch/wissenschaftlich bestimmbar sind nur:

  • die Möglichkeiten und
  • ihre jeweiligen Bedingungen.

Das heißt: es kann gesagt werden, was unter welchen Bedingungen möglich oder unmöglich ist. Die gegebenen Bedingungen und Möglichkeiten (als realiserte Wirklichkeit früherer Möglichkeiten) gehören in die Gegenwartsanalyse - daraus ergeben sich Möglichkeiten für die Zukunft und eine Bedingungsanalyse (unter welchen Bedingungen welche Möglichkeiten eintreten können). Und dann kommen die Menschen und verändern Bedingungen. Bewußt oder unbewußt, in von mir un- oder erwünschte Richtungen. Hier kann ich nur noch mich selbst einbringen, ich selber kann für mich entscheiden - ich kann auch durch die Propagierung meines Wissens über Möglichkeiten und Bedingungen anderen Klarheit verschaffen, und hoffen, daß sie ähnliche Kritierien für ihre Entscheidungen haben wie ich.
Natürlich wird rauskommen, daß einige der Möglichkeiten eher Gefahren sind und ich sehr davon abrate, sie zu verwirklichen. Andere Möglichkeiten sind sicher von vielen erwünscht, also werde ich sie eher propagieren. Ich als Person kann mich für das eine oder andere einsetzen.
Aber ich kann nicht die "Logik" oder die "Wissenschaft" als Begründung für die Entscheidungen selbst heranziehen.

 

Dieser Text kann auch als Open-Theory-Text abschnittweise kommentiert und diskutiert werden:

Auf dem Januartreffen in Düsseldorf fanden zwei Arbeitskreise zum Thema "Utopien und Visionen" statt. Die Protokolle sind nachlesbar und stehen ebenfalls zur Diskussion:

 


Zum Utopieprojekt des Philosophenstübchens

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