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Arbeitsdienst fuer Paviane!
Kanzler Schroeder greift mit seiner Forderung, zukuenftig haerter gegen
Drueckeberger vorzugehen, die nicht arbeiten wollen, entschieden zu kurz.
Nicht nur Menschen, auch die intelligenteren unter den Tieren haben ganz
hundsgemeine Tricks (wenn dieser Ausdruck hier erlaubt sei) entwickelt, um
sich dem allgemeinen Arbeitsglueck zu entziehen, die bekanntlich erst den
Affen zum Menschen macht (und nicht umgekehrt, wie einige boese Zungen
behaupten). Das jedenfalls hat bereits Herr Immanuel Kant aus Koenigsberg in
seinen naturwissenschaftlichen Kollegs hoechst ueberzeugend aufgezeigt, wo
er
ueber die Paviane zu berichten weiss: "Sie haben einen Hundskopf und koennen
sehr geschwind auf zwei Fuessen gehen. Sie bestehlen das Feld und die
Gaerten. Die Amerikaner glauben alle, dass diese Affen reden koennten, wenn
sie wollten, aber sie taeten es nicht, um nicht zur Arbeit gezwungen zu
werden".
Herr Schroeder sollte sich das mal zu Herzen nehmen und nicht nur in den
Arbeitsaemtern, sondern auch in den Tierparks endlich gehoerig aufraeumen.
Er
taete damit uebrigens auch jenen Affen und Menschen gleichermassen einen
grossen Gefallen, die sich mit ihrer Faulheit unverantwortlicherweise nicht
nur in ihrer moralischen, sondern auch in ihrer seelischen und koerperlichen
Gesundheit schaedigen. Denn, so hat neuerdings eine wissenschaftliche Studie
bestaetigt, in der Paviane mit Menschen verglichen wurden: "Eine gewisse
Portion Stress haelt agil" (Nuernberger Nachrichten, 20.2.2001). Das nennen
wir Fortschritt der Wissenschaft seit den Zeiten der Aufklaerung!
Allerdings stellte der Biologe Robert Sapolsky von der Stanford Universitaet
auch fest, dass man es nicht uebertreiben soll, denn zuviel Stress
"schwaecht
das Herz und die Abwehrkraefte, macht depressiv und toetet Hirnzellen".
Letzteres vor allem hatten wir - natuerlich nur aufgrund voellig
unwissenschaftlicher Beobachtungen - auch schon befuerchtet und wollten
deshalb unserem Kanzler dringend raten, gelegentlich einmal eine Kur am
Wolfgangsee zu machen. Freilich, eine Schamfrist waere schon angebracht,
denn
sonst wuerde er unter den gegenwaertigen Umstaenden Gefahr laufen, selbst in
den Ruch des Sozialschmarotzers zu kommen. Zum Glueck hat Professor Sapolsky
aber bei seiner Untersuchung an maennlichen Pavianen herausgefunden, dass es
noch ein anderes Mittel gegen den Stress gibt: "Das ist einmal ein Netzwerk
stabiler sozialer Kontakte innerhalb der (Affen-)Gesellschaft und zum
anderen
der spielerische Umgang mit dem Nachwuchs":
Hier, Herr Kanzler, bietet sich die Chance, die CSU auch gleich noch beim
Familienthema rechts zu ueberholen. Gegen Frau John koennten sie sich mit
der
Forderung nach Sprachkursen fuer Paviane profilieren. Und unter voelkischen
Gesichtspunkten duerfte es auch nicht schwer sein, nachzuweisen, dass die
Affen in Wirklichkeit die wahren Deutschen sind.
Wenn es interessiert: Das Kant-Zitat stammt aus: Eugen Skasa-Weiss, Kantīs
grosse Voelkerschau, Muenchen 1960, S. 83).
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weitere Texte:
siehe auch:
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