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Wir brauchen eine Aneignungsbewegung!von Heinz WeinhausenIm amerikanischen Flint zeigte ein Manager dem Gewerkschaftssekretär die neue vollautomatisierte Auto-Produktionshalle mit den Worten: "Und wer soll jetzt die Beiträge bezahlen?" Die Antwort war eine Gegenfrage: "Und wer soll jetzt die Autos kaufen?" Diese Anekdote benennt den unlöslichen Widerspruch, an dem die hehre Marktwirtschaft zerbrechen muß. Schon heute hat sie viele Regionen der Dritten und Zweiten Welt ins Elend entlassen. Selbst in den Metropolen funktioniert sie nur noch ächzend und kreditsimuliert. Wenn der Kapitalismus die Mikroelektronik nicht mehr verdauen kann, wird es Zeit über ihn hinauszugehen. Warum soll Gesellschaft nur als geldverdienende gelebt werden können? Es wird Zeit aufzubrechen, sich ein Stück weit von Markt und Staat zu entkoppeln mittels teilweiser kooperativer, vernetzter Selbstversorgung und Selbstorganisation. Benötigt werden Häuser, Land, Gebäude, entsprechende Produktionsmittel, Kommunikationstechnologie, Knowhow und Engagement. Auch der Staat ist hierzu in die Pflicht zu nehmen. Anstatt unattraktiver und illusionärer "Arbeit statt Sozialhilfe" braucht es "Ressourcen statt Sozialhilfe". Wenn der geldliche Reichtum sich in Luft aufzulösen beginnt, ist eine Aneignungsbewegung für stofflichen Reichtum vonnöten. Her mit dem guten Leben. Das Projekt "Industriebrache Köln-Mülheim" zeigt in diese Richtung.
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